Auch in diesem Jahr reisten Stifte nach Bangladesch. Im Februar flogen Herr Dr. Cil und Ali Suruz Syed direkt vor Ort nach Kurshi, um sich über den Stand der laufenden Projekte zu informieren. Immer mit dem Ziel vor Augen, Bildung auch für die Ärmsten, insbesondere Mädchen voranzutreiben und Kinderheirat (!Mädchenheirat) im Alter von z.B. 12-13 Jahren verhindern.
Freude über das Wiedersehen an der Saleha Katun Kurshi High School
An der Saleha Katun Kurshi High School war die Freude bei den Kindern sehr groß, Herrn Cil wieder zu sehen. Die Schüler/-Innen haben sehr gute Ergebnisse bei den letzten landesweiten Jahrgangsabschlussexamina erreicht.
98% haben bestanden, viele mit sehr guten Noten. Bei den ca. 35 High Schools der gesamten Region (eine vergleichsweise große Region) ist die Schule unter den besten. Toll! Die leistungsstärksten Schülerinnen und Schüler haben kleine Geschenke erhalten.
Den Grundstein legen für die Zukunft
Den Tag der Sprache (ein wichtiger Feiertag in Bangladesch) wurde als Anlass für die Grundsteinlegung für die geplante Berufsschule genutzt. Die jungen Menschen sollen die Möglichkeit haben, nach der Schulausbildung einen Beruf zu erlernen und in ihrer Region zu bleiben um diese zu stärken.
Somit soll verhindert werden, dass die Menschen in Dhaka in den Slums landen oder sich auf den weiten Weg, z.B. nach Europa, aufmachen, der risikoreich ist und häufig nicht zu dem Ziel führt, das sie sich vorgestellt haben. Aus diesem Grund hat Ali Suruz Syed auf seine Kosten rechtzeitig das Land um die Schule herum erworben, so dass weiter gebaut und erweitert werden kann, wie in diesem Fall für die Kantine oder die Berufsschule.
Durch die Veranstaltung wurde so viel Aufmerksamkeit geschaffen, dass sich die Lokalpolitiker und Parlamentsabgeordneten, die auch vor Ort waren, dafür einsetzen, dass in den nächsten Monaten die Gehälter der Lehrer komplett vom Staat übernommen werden.
Seit dem letzten Besuch 2016 haben die Verantwortlichen viel erreicht: zum Beispiel, dass die Rentenversicherungen für die Lehrer von der Regierung übernommen werden.
Schule heißt Lernen für die nächste Generation
Schule heißt nicht nur Lernen für den Abschluss. Sondern auch Lernen für die Zukunft. Eine weitere wichtige Aufgabe der Schule ist auch, dass die Aufklärung der zukünftigen Generation vorangetrieben wird.
Zum Beispiel über Verhütung. Es gibt viele kinderreiche Familien. Jedoch sind Töchter immer noch ein großes Problem. Sie arbeiten nicht und Mitgift muss gezahlt werden. Ein Beispiel zeigt, was passiert: Als Alleinerziehende nach dem Tod ihres Mannes ist die Mutter nicht in der Lage, ihre neun Kinder zu ernähren bzw. ihnen ein Dach über dem Kopf zu bieten. Wenn von den 9 Kindern 7 Töchter sind, dann werden die jüngsten Töchter an reiche Familien als Haushaltsmädchen „verschenkt“ werden. Denn Töchter gelten nach wie vor als großes Problem. Sie arbeiten nicht und Mitgift muss gezahlt werden.
Im Dorf begegnet man nach wie vor den Problemen der Armut, des Bildungsnotstandes, keiner ausreichenden medizinischen Versorgung.
Ein Beispiel ist die Geschichte des 15-jährigen Jungen, der schwer auf dem Land arbeitet um für sich und seine beiden jüngeren Brüdern den Lebensunterhalt zu sichern. Beide Eltern sind gestorben als er 10 Jahre alt war, seitdem arbeitet er für das Überleben der Familie. Keine Schule, keine Hoffnung, nur absolute Trauer und Leid in seinen Augen. Der Verein um Dr. Cil unterstützt ihn, damit wenigstens seine Brüder die Schule besuchen können.
Die schönen Momente in Bangladesch
Es gibt noch einiges zu tun in Bangladesch. Aber es gibt auch Schönes zu berichten. So berichtet Dr. Cil von sehr schönen Momenten in den Dörfern.
Die Bengalen sind sehr herzliche und freundliche Menschen – mit ihren eigenen Schamanen. Die Menschen, die das Notwendige zum Leben haben, wirken sehr zufrieden und glücklich.
Zudem haben Dr. Cil und Ali Suruz Syed die Reise genutzt, um in vielen Treffen mit Gruppen und Institutionen, die ähnliche Projekte leiten, sich darüber auszutauschen, mit welchen Problemen andere Hilfsorganisationen zu kämpfen haben, was kann man besser machen, worauf ist zu achten, wie kann man kooperieren?
Offizielle Funktionäre konnten gewonnen werden, um zum Beispiel die Infrastruktur rund um die Schule zu verbessern, oder dass die Planung für eine Stromanbindung sich endlich konkretisiert.
Mehr über die Arbeit und Eindrücke aus Bangladesch direkt auf https://www.kinder-in-bangladesch.de/