Anfang Mai freuten sich Kinder in der Grundschule und Kindergarten in Moldawien über drei Kilo Buntstifte von Euch. Im Koffer von Andreas Gravert ging es für die Dickis Anfang Mai auf die Reise nach Modawien.
Über Holger Keppel von den Malawi Freunden Rottenburg war der Kontakt zu „Stifte stiften“ zustande gekommen. Und für uns war es selbstverständlich, die Kinder in Moldawien mit Dickis zu unterstützen.
„Die Erzieherinnen, Lehrerinnen und Kinder haben sich sehr darüber gefreut. Hier sind die gesammelten Stifte sicher gut aufgehoben, denn diese Kinder haben fast gar nichts, was man kaufen muss!“
Schule in Moldawien
Mit 6 Jahren kommen die moldauischen Kinder in die Schule. Schulpflicht besteht bis zur neunten Klasse. Der Unterricht findet meist in der Landessprache Rumänisch statt. Jedoch haben die Schüler ein Recht darauf, in ihrer Muttersprache unterrichtet zu werden.
Die erste Fremdsprache, die die Kinder früh lernen, ist Französisch. Die Noten gehen von 1 bis 10, wobei 10 die beste Note ist. Und die Schüler müssen mindestens eine 5 erreichen, um einen Test bestanden zu haben.
Das Schulsystem sieht wie folgt aus:
Die Grundschule, școală primară, besteht aus 4 Klassen. Danach geht es auf die Sekundarstufe I, eine Mittelschule auch genannt gymnasium. Diese geht bis zu Klasse 9 und dem Abschluss-Zeugnis, Certificat de Studii Gimnaziale.
Danach gibt es unterschiedliche schulische oder berufliche Weiterbildungsangebote. Wer studierten möchte, geht weitere 3 Jahre auf die Sekundarschule Stufe II (Lyceum), macht die Hochschulreife 8 Diploma de Bacalaureat), geht dann auf die Universität und beendet mit dem Hochschulabschluss.
Es gibt auch die Möglichkeit, eine kombinierte Berufsschule zu absolvieren (Stufe I bis III). Je nachdem kann man dort unterschiedliche Abschluss-Zeugnisse erhalten. Vom Meister hin bis zum Techniker.
Wer nach der neunten Klasse keinen Abschluss schafft, darf die Gewerbeschule besuchen, um ein Qualifikationszertifikat zu erhalten.
Bildung in Moldawien
Leider gehen nicht alle Kinder in die Schule. Der Besuch der Schule ist auch hier durch Armut oft nicht möglich. Eltern schicken ihre Kinder zum Arbeiten. Man spricht von 16 von 100 Kindern im Alter zwischen fünf und 14 Jahren, die davon betroffen sind.
Diese Kinder haben keine Chance auf Bildung und somit keine Chance, dem Teufelskreis aus Armut zu entkommen.
Auch leben in Moldawien viele Kinder auf der Straße oder werden von den Eltern in Waisenhäuser abgegeben. Sie können ihre Kinder einfach nicht mehr versorgen. Manche Eltern verlassen das Land, um im Ausland zu arbeiten. Die Kinder bleiben zurück, versorgen sich weitgehend selbst oder Nachbarn und Verwandte schauen nach ihnen.
Eine schlechte Infrastruktur und ungenügendes Schulmaterial verschlimmern die Lage der Kinder.
Kinder, die Minderheiten angehören, wie beispielsweise Kinder der Roma, sind stark von Diskriminierung betroffen. Ihnen wird der Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen wie Bildung oder Gesundheit oft verwehrt. Die Einschulungsquote liegt dadurch stark zurück und wenige gehen auf eine weiterführende Schule.
Unser Fokus sind Kinder und Schulen in Afrika. Jedoch sind wir dankbar, dass wir neben diesen Schulen in Afrika auch Kinder in Waisenhäuser in Rumänien und Ungarn unterstützen können. Wir erhalten so viel Material, dass auch für diese Kinder der ein oder andere Stift auf Reisen gehen kann.