Stifte für Aidswaisenfamilien

Vom 02. Februar 2019 bis Sonntag, 24. Februar 2019 besuchte die Reisegruppe aus Freudenstadt die Projekte des Fördervereins Kenya. Jeder hatte dabei Stifte und gefüllte Mäppchen im Gepäck

Die spannende Reise begann in Stuttgart. Flugzeit. 7,5 Stunden und dann Ankunft spät abends in Nairobi, Kenia. Die Begrüßungen fielen überall sehr herzlich aus. Nicht nur der Fahrer ist seit mehreren Jahren zuverlässiger Reisebegleiter. Auch die Menschen vor Ort der unterschiedlichen Projekteinrichtungen sind mittlerweile gute Freunde.

Missionsstation in Voi: Eine Ziege als Hilfe zur Selbsthilfe

Seit 2004 wird die Lutherischen Missionsstation in Voi vom Pfarrer und seiner Ehefrau, ebenfalls eine Theologin und ausgebildete Sozialarbeiterin, geleitet und ständig ausgebaut. Zusammen bewirtschaften sie die Anlage. Landwirtschaftlicher Gemüseanbau im Gewächshaus sowie ein Obstanbau ist geplant. Daneben gibt es auch ein großes Gästehaus, welches gebucht werden kann.

Der Förderverein leistet mit einem jährlichen Beitrag Hilfe und Unterstützung für diese wichtige Arbeit. Doch es war der erste Besuch der Reisegruppe in Voi. Sie konnten sich persönlich ein Bild der Anlage machen und endlich auch die Aidswaisenfamilien besuchen. Und dabei gefüllte Mäppchen und Schulmaterial übergeben.

Stifte für Aidswaisenfamilien

Seit vielen Jahren werden dort Aidswaisen betreut. Aktuell 64 Kinder, deren Eltern am HIV-Virus verstarben. Sie sind bei Verwandten oder Nachbarn in einem möglichst intakten sozialen Umfeld untergebracht. Die Familien werden Familien mit Nahrungsmitteln, Schulgeld und medizinischer Versorgung unterstützt.

Jede Familie, die Aidswaisen aufnimmt, erhält ein Ziege, welche ausschließlich zur Milchgewinnung dient. Das erstgeborene Jungtier muss verpflichtend an eine andere Familie weitergegeben werden. Somit wächst der Kreis der Hilfe.

Die Kinder werden bereits im Alter von 5 Jahren von den kirchlichen Mitarbeitern an die Hand genommen. Sie werden in die Feldarbeit eingelernt. Dieses Wissen geben diese Kleinen dann an die Pflegefamilien weiter.

Alle betreuten Kinder werden dort konsequent durch die Schule, falls möglich sogar bis zum Studium, begleitet. Dabei werden ihre Leistungen regelmäßig kontrolliert. Ebenso werden Ausbildungsplätze im Handwerk oder in anderen betrieblichen Einrichtungen vermittelt. Auch hier unter regelmäßiger Leistungsüberwachung durch den Pfarrer und seiner Mitarbeiter.

Wie Thomas Nägele vom Verein berichtet, macht die lutherische Kirche bei der Religionszugehörigkeit der zu versorgenden Kinder in der Station keine Unterschiede. Jedoch sollen die Kinder zumindest den evangelischen Religionsunterricht besuchen. Er stellt fest, dass hier Hilfe zur Selbsthilfe auf eindrückliche Weise umgesetzt wird.

Für die Enkelin einen Schulranzen

Über Stock und Stein ging es zu einem blinden Mann und seiner Tochter mit Familie. Der Vater, mittlerweile einundsiebzig Jahre alt, verlor vor Jahren durch einen Schlag auf den Kopf sein Augenlicht. Seine Frau hatte ihn daraufhin verlassen, und seine Tochter sorgt sich seither rührend um ihn.

Sie hatte dafür nach ihrem guten Schulabschluss auf eine Ausbildung verzichtet, um ihren hilflosen Vater unterstützen zu können. Mit Mann und einer Tochter lebt sie bei ihrem Vater. Zu unserer Freude ist entgegen früherer Besuche alles sauber und ordentlich. Das Dach der Wohn- und Schlafhütte wurde mit Blech neu eingedeckt, und die Außenwände sind verputzt.

Auch hier große Freude bei der Übergabe der jährlichen Unterstützung als Bargeld, einem großen Paket mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln sowie auch hier Kleidung und Schulmaterial.

Große Augen bekam die Enkelin des Vaters, als sie von uns einen neuwertigen Schulranzen bekam und sie diesen sofort allen vorführte.

Schulranzen für Aidswaise

Das sind nur einige tolle Beispiele aus der Projektreise des Vereins. Welcher in Kenia viele Familien mit viel Engagement und Einsatz unterstützt. Jedes Mal mit dabei: Gefüllte Mäppchen für die Kinder.