Neues Schuljahr, neues Spiel. Der Wechsel in die nächsthöhere Klasse ist oft verbunden mit der Anschaffung von neuen Stifte, Heften, Linealen und Radiergummis. Und das obwohl die alten Stifte noch schreiben, die Hefte gerade erst angefangen sind und noch halb leer. Doch dann sind die Karos in den gebrauchten Mathe-Heften zu groß, der Rand kann jetzt einseitig sein, der Bleistift wechselt von HB auf HB2.
Ich (Mutter eines 9-Jährigen, 4. Klasse) habe bei uns festgestellt, dass wir immer neue Stifte etc. kaufen, obwohl ich von mir noch massig Sachen da habe. Aber leider müssen die Kinder heutzutage immer bestimmte Stifte und Hefte benutzen. Und das Design muss ja auch gefallen.
So habe ich im Internet einfach mal „gebrauchte Stifte spenden“ gegoogelt und bin so auf Ihre Initiative „Stifte stiften“ gestoßen.
Frau Richter aus Sondershausen ergeht es ähnlich wie vielen anderen Eltern. Ihr Sohn geht in die 4b der Grundschule Franzberg, Sondershausen. Zuhause liegt noch massig gebrauchtes und ungebrauchtes Schulmaterial in den Schubladen. Die ungebrauchten, aber schon auf Vorrat gekauften Hefte, lassen sich da vielleicht noch verwenden. Auch weil der jüngere Sohn diese noch benutzen kann. Aber was tun mit all den Stiften?
Die Idee von Frau Richter, gebrauchte Stifte für Kinder in Afrika zu sammeln, kam auch bei der Schuldirektorin gut an. Mit Hilfe der vorgedruckten Flyer stellten die jeweiligen Klassenlehrer die Idee zur Sammelaktion in den Elternabenden vor. Was dazu führte, dass die gesamte Schule sich an der Aktion „Stifte stiften“ beteiligte.
In jedem Klassenraum wurde eine Sammelbox aufgestellt. Und dort landete Stift um Stift. Am Ende hat Frau Richter alles eingesammelt und zuhause schon mal grob vorsortiert. Gut verpackt in 5 großen Kisten schickte sie das Schulmaterial nach Rottenburg. In jede Kiste packte Frau Richter einen Schulranzen. Der eine gefüllt mit Buntstiften, der andere mit Radiergummi und Linealen, wieder ein anderer enthielt Bastelscheren und Bleistifte. Zusätzlich kam sehr viel neues Schulmaterial ebenfalls in einer Kiste an.
Ein wirklich tolles Beispiel, wie die Zusammenarbeit von Eltern und Schule funktionieren kann und über eine einfache Aktion „Stifte stiften“ die Gemeinschaft aller am Schulleben beteiligten gestärkt werden kann.
Grundschule Franzberg in Sondershausen
Im Leitbild der Grundschule steht unter anderem: „Wir sind eine Umweltschule, in der Naturverbundenheit und Lernen mit allen Sinnen zum Schulalltag gehören.“
Durch die Aktion „Stifte stiften“ haben die Schüler ihren Beitrag zur Umwelt leisten können. Sie haben dafür gesorgt, dass die Stifte nicht im Müll landen sondern noch einem guten Zweck dienen können. Und durch die praktische und einfache Art haben die Schüler während der Sammelaktion vielleicht auch ein wenig über die Situation in Afrika gelernt.
