„Große Augen und offene Münder, es waren bewegende Momente.“ So schildert Herr Nägele vom Förderkreis Kenia Freudenstadt die Augenblicke der Stifte-Übergabe an die Kinder in Kenia.
Im Februar 2017 starteten Herr Nägele und weitere Helfer auf die Projektreise nach Kenia. Im Gepäck 20 kg Stifte, welche dann auf der Reise verteilt wurden. Das sind ungefähr 1.050 Dünnis, 420 Dickis, 420 Bleistifte, 500 Kugelschreiber, Radiergummis und Lineale. Die Bilder aus Kenia sprechen für sich.
Straßenkinder EMBU
Unter anderem stand der Besuch des Straßenkinderprojektes EMBU auf dem Programm. Dort wurden Stifte und weiteres Schulmaterial an die rund 60 Kinder verteilt. Aus einer Suppenküche für Straßenkinder hat sich das St. Stephen’s Children’s Home 1995 zu einer lokalen Erfolgsgeschichte entwickelt.
Das Heim dient als Auffangstation für die ausgesonderten Kinder der Gesellschaft, welche dort in sozialer wie schulischer Hinsicht unterstützt werden. Das Heim basiert auf dem Gedanken, Kindern, die aufgrund ihrer extremen Armut in den Straßen ausgesetzt sind, Schutz zu bieten. Es gibt viele Gründe, warum die Kinder auf der Straße leben. Die Eltern leben nicht mehr oder können ihre Kinder nicht versorgen.
Daher kommt es nicht selten vor, dass Kinder einfach ausgesetzt werden. Manche Kinder fliehen auch regelrecht von zuhause, da sie gedemütigt oder geschlagen werden. Vielerorts herrscht ein Mangel an Grundbedürfnissen wie Essen, Kleidung, Unterkunft, Fürsorge und medizinische Versorgung.
So gibt es viele Gründe die dazu führen, dass Kinder Zuflucht auf der Straße suchen, um den schwierigen Verhältnissen ihres Zuhauses zu entkommen. Wo liegt die Zukunft? Prostitution und kriminelle Handlungen sind oft das Ergebnis. Hier bietet das St. Stephen´s Children´s Home in Embu Schutz und Versorgung und, ganz wichtig, auch Bildung.
Besuch bei Familien in der Gegend Nairobi und Baharini
In Nairobi wurde neben Stiften und Schulmaterial das Schulgeld für die Familien von Kanyoni und Benedict übergeben. Somit ist der Schulbesuch der Kinder und Enkel für 2017 erst einmal gesichert. Die beiden Familien werden schon lange durch den Förderkreis Kenia unterstützt.
Es folgte eine 12-tägige Rundreise quer durch Kenia. Auf dieser wurde, wie bereits erwähnt, das Kinderheim in Embu besucht. Mit weiteren Zielen besuchten Herr Nägele und seine Begleiter mehrere Familien, die vom Förderkreis unterstützt werden. Darunter auch Steven in Malindi.
Neben Kleidung und anderen Hilfsgütern wurden wieder Stifte und Schulmaterial an die Kinder der Familie verteilt. Weiter stand der Besuch der Aidswaisenkinder in Baharini auf dem Plan. Zur Begrüßung fanden verschiedene Aufführungen der Kinder statt.
Die Übergabe des Schulmaterials und der Kleidung sowie weiterer Hilfsmaterialien wurde gebührend mit einem Fest gefeiert. Die Verantwortlichen des Förderkreises besuchten auch einzelne Familien und übergaben neben Kleidung und Schulmaterial vor allem Lebensmittelpakete mit Grundnahrungsmitteln.
Förderkreis Kenia
Erfreulich für den Verein, dass die Projekte „gut laufen“, trotz der momentanen bedrohlichen Situation. Es fehlt an Trinkwasser. In großen Teilen Afrikas ist die letzte Regenzeit im Herbst 2016 komplett ausgefallen. Auch in Kenia mussten viele Nutztiere wegen Futtermangel notgeschlachtet werden. Ernteausfälle wohin man sehen konnte und somit auch kein neues Saatgut für nachfolgende Ernten. Viele Millionen Menschen leiden extrem unter dieser Situation. Die ganze Hoffnung liegt nun auf der nächsten Regenzeit Anfang April bis ca. Ende Mai. Sollte auch diese nicht oder nur in geringem Umfang eintreten wird es zu einer humanitären Katastrophe kommen und hunderttausende von Menschen werden sterben.
DER FÖRDERKREIS KENIA FREUDENSTADT E.V. wurde als ökumenische Initiative im Jahr 1992 gegründet mit dem Ziel der Förderung von Hilfsprojekten in Kenia. Bewegt durch die Armut, unter der vor allem Kinder in dem ostafrikanischen Land zu leiden haben, wurde aus diesem Kreis im Jahre 1992 der Verein gegründet, welcher durch seinen selbstlosen Einsatz und mit vorbildlichen Hilfsprojekten das Ziel hat, vor Ort zu helfen, wo Hilfe am nötigsten ist. Alle Spenden erreichen zu 100 Prozent die Hilfsprojekte in Kenia, dafür verbürgt sich der Verein. Derzeit werden 13 Projekte unterstützt. Aktuell ist zusätzlich ein Hungernothilfeprojekt für zahlreiche Familien besonders in der Küstenregion Kenias gestartet worden.