Im Adventskalender luden die Schüler/innen der Klasse 6G3 ihre Mitschüler zur Teilnahme an der Aktion „Stifte stiften“ ein.
Im Powi-Unterricht hatten sich die Schüler der Klasse 6G3 und Frau Meurer mit der Flüchtlingsfrage beschäftigt. In einem Beitrag erfuhren sie, dass der Fussballer Neven Subotic in Afrika Brunnen bauen lässt, um Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Dies hat die Schüler und Schülerinnen beeindruckt.
Die Kids fanden es toll, dass jemand sein Geld so einsetzt – „aber Kinder können ja nichts machen“.
Erkenntnis: Können sie doch! Auch ohne viel eigenes Geld können Schüler Gutes bewirken. Und genau das faszinierte die Schüler an der Initiative „Stifte stiften“.
Also machten sie sich ans Sammeln und leerten für die Kinder in Afrika ihre Schubladen. Und damit ein möglichst großes Stiftesortiment gesammelt wird, sollte es nicht bei der Klassenaktion bleiben sondern die Klasse wollte die Schulgemeinschaft motivieren. Der Adventskalender sollte ihnen dabei helfen.
Dazu verfassten die Schüler/innen dazu einen schönen Text als Aufruf zum Sammeln und Spenden.
„Einfach Freude schenken.
Am Nikolaustag haben viele von uns eine kleine Überraschung gefunden, die ein lieber Mensch vor der Tür oder in einem Schuh für uns versteckt hat.
Einige von uns sind auch von Tür zu Tür gezogen, haben ein Gedicht aufgesagt oder ein Lied gesungen und sind mit Süßigkeiten oder anderen netten Dingen belohnt worden. So ist es seit langer Zeit Tradition, diese Nikolausbräuche gehören zur Adventszeit bei uns dazu.
Anderswo auf dieser Welt sieht es ganz anders aus.
In vielen Ländern leben Kinder in so großer Armut, dass sie von Süßigkeiten nur träumen können, für viele Kinder ist es nicht selbstverständlich, dass sie sich satt essen oder zur Schule gehen können.
Wir können von Fritzlar aus nicht die Welt verändern, aber wir können einen ganz kleinen Beitrag dazu leisten, dass es armen Kindern ein bisschen besser geht. […]“
Den ganzen Text könnt Ihr hier nachlesen.
Ein liebevoll gestalteter Brief an die Schulleitung
Die Schüler und Schülerinnen haben wirklich an alle gedacht: Mitschüler und Schulleitung wurden informiert und zum Mitmachen aufgefordert.
Zusätzlich zur Einladung im Adventskalender legten die Schüler/innen der Klasse 6 die Aktionskarten „Stifte stiften“, welche die Klassenlehrerin Frau Meurer bei uns anforderte, im Sekretariat und in der Mensa aus. Die Aushänge vom Mitmach-Material platzierten sie an gut sichtbaren Stellen im Schulhaus. Und mithilfe der Vordrucke zur Sammelbox bastelten die Schüler/innen noch drei Sammelkisten für die Stifte-Spenden der Mitschüler.
Das Basteln der Kisten war eine große Freude und zugleich Herausforderung. Denn die Klasse wollte schöne Fotos für uns machen und die Schüler/innen sind dazu extra nach draußen gegangen.
„Wir sind dann noch bei Eiseskälte aber herrlichem Sonnenschein ins Freie ausgewandert, das wurde aber nicht photographiert. (Wir waren froh, dass wir weder erfroren noch durch den Kleister festgeklebt sind.)“
Für so viel Extra-Einsatz ein dickes Lob – verbunden mit einem kleinen Schmunzeln.
Und das Aufstellen der Sammelboxen hatten sich die Schüler von der Schulleitung extra genehmigen lassen. In einem langen Brief, den sie liebevoll mit gemalten Stiften verschönerten, holten sie sich die Genehmigung der Schulleitung ein.
Kinder können viel bewirken
Das Engagement der Schüler machte sich in vielen Stiften bemerkbar. Das Stiftesortiment, dass die Klasse 6G3 gemeinsam mit den Mitschülern der gesammelt und gespendet hat, lässt sich sehen.
Mit den Stiften kann eine gesamte afrikanische Schulklasse ausgestattet werden. Vielen Kindern erleichtert das den Schulbesuch. Bedenkt man, dass ein Stift in Teilen Afrikas 70 Cent kostet, eine Mahlzeit 35 Cent – dann weiß man vielleicht, wie wertvoll es ist, wenn unserer Stifte, die unbenutzt in den Schubladen schlummern, so wertvoll sind.
Die Erfahrung, die die Schüler/innen während der Aktion gemacht haben, ist mit Sicherheit sehr wertvoll. Nicht nur, dass sie gemerkt haben, dass die direkte Ansprache ihrer Schüler sehr viel mehr Stifte eingebracht hat. Auch die eigene Freude, die beim Sammeln entsteht, lässt sich besser weitergeben und Mitschüler lassen sich gerne davon anstecken. Die positiven Rückmeldungen stärken das Selbstbewusstsein der Schüler. Und natürlich benötigt man Lehrer, die die Aktion unterstützen und erkennen, was mit „Stifte stiften“ alles erreicht wird.
Die Schüler/innen und Frau Meurer der Ursulinenschule in Fritzlar haben soziales Engagement mit viel Freude und Spaß verbunden und zum gemeinschaftlichen Miteinander der Schulgemeinde beigetragen. Gutes tun und dabei Freude erleben fördert eben nicht nur den Einzelnen sondern auch die Gemeinschaft.
Eine tolle Idee zur Umsetzung
„Stifte stiften“ im Adventskalender ist eine tolle Idee. Unter dem Motto „Einfach Freude schenken“ lässt sich eine Aktion ohne großen Aufwand (nicht nur in der Schule!) durchführen.
Verknüpft mit Themen des Powi-Unterrichts wie hier in der Ursulinenschule oder auch fächerübergreifend. Themen laut Bildungsplan aufgreifen und mit einer Aktion „Stifte stiften“ lebendig gestalten. Je nach Klassenstufe können die Themen im Schwierigkeitsgrad variiert werden. In der Grundschule basteln die Schüler dann im Sach-/Bastel- oder Werkunterricht die Materialien für die Durchführung, wie beispielsweise die Sammelbox.
Aber wer weiß, wozu die Idee „Stifte stiften“ im Adventskalender der Klasse 6G3 andere motiviert oder gar inspiriert.